Geschichte des Hauses
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Mit freundlicher Genehmigung von Martin Strickman aus: „Die Materialisierung der Ideale – Das Schmittmann-Kolleg und der ‚erweiterte Denkmalbegriff'“
1903, im Jahr der Hochzeit mit Helene Wahlen, der Tochter einer angesehenen Kölner Kaufmannsfamilie, erwarb Benedikt Schmittmann von einem jüdischen Holzhändler eine Villa mit der Kölner Südstadt-Adresse Sachsenring 26.19 Das kostbare zweistöckige Gründerzeitgebäude – dem damaligen Zeitgeschmack entsprechend im historistischen Stil erbaut – besaß Erker, eine aufwendige Balustrade und einen Giebel mit üppiger Ornamentik.
„Sein Haus stand den Studenten, den Professoren und Politikern vieler Nationen stets offen. In den zwanziger Jahren wurde es daher zu einem Zentrum des geistigen Lebens in Köln.“ Wie sich das Haus zu einem Ort geistigen Austausches verschiedenster Menschen entwickelte, geht aus einem Bericht hervor: „In jener Zeit gehörte ich in Köln zu einem Diskussionskreis, der sich in dem gastfreundlichen Hause des Kölner Universitätsprofessors B. Schmittmann gebildet hatte. Schmittmann war ein Universitätslehrer, der noch Lust und Zeit fand, mit seinen Studenten eine wissenschaftliche Familie zu bilden und ihnen die Wege ins Berufsleben zu ebnen.“
„In der Nacht zum 29.06.1943 wurde das Haus mit Ausnahme des Fundaments und des Souterrainsgewölbes durch eine Phosphorbombe zerstört. Mit eigenen Mitteln und einigen Zuschüssen ließ die Witwe Helene genannt „Ella“ Schmittmann das Haus in einem schlichten Stil wieder aufbauen, richtete darin ein Studentenwohnheim ein. Aus der Not der Zerstörung wurde der Gewinn gezogen, in die Hausgestaltung eine Etage mehr einzufügen und ein rationellere Raumeinteilung vorzunehmen. Nach manchen Schwierigkeiten konnte endlich im Jahre 1952 das Richtfest, und Anfang 1953 die Einweihung gefeiert.“ Ella Schmittmann bezog selber das Haus mit der Adresse Sachsenring 51 gegenüber dem neu entstandenen Wohnheim. Das „Kreuz-Kolleg“ – wie es zu Anfang noch genannt wurde – beherbergte 1954 fünfundzwanzig Studenten, wobei mit Ausnahme von zwei Einzelzimmern alle Zimmer doppelt belegt waren. Die Bewohnerzahl schwankte immer zwischen vierundzwanzig und dreißig.
1963 folgte ein Umbau, bei dem neue Zimmer entstanden, so daß die Zahl der Doppelzimmer auf drei reduziert werden konnte.
Um umfassende Renovierungsarbeiten durchführen zu können, wurde das Haus vom März bis Oktober 1992 für ein Semester geschlossen. In dieser Zeit wurden mit einem beträchtlichen finanziellen Aufwand die sanitären Anlagen erneuert, die Raumaufteilung verändert, Außen- und Innenanstrich erneuert sowie komplett neues Mobiliar angeschafft, so daß sich das Gesamtbild des Hauses völlig verändert hat.