Was letzten Sommer zwölf Schmitties und Familie Hiertz nach Düsseldorf brachte… – Gedenkfeier für Benedikt Schmittmann
Dass es so viele von uns Wahl-Kölner*innen mal gemeinsam nach Düsseldorf verschlägt, und dass es nicht bei einem Mal bleiben wird, hätten einige Schmitties vorher wahrscheinlich selbst nicht gedacht.
Doch im Sommer 2019 führte die gemeinsame Verbindung durch Benedikt Schmittmann das Schmittie mit dem unglaublich engagierten Bürger- und Heimatverein Düsseldorf-Volmerswerth zusammen – und entstanden ist dabei eine tolle Zusammenarbeit, ein Austausch über Prof. Schmittmann und vor allem eine unvergessliche Feier zum Gedenken des 80. Todestages Schmittmanns am Düsseldorfer Rhein am Fleher Deich.
Wie alles begann…
Als wir im Frühling letzten Jahres den Kontakt zu Bernd Pohl, dem zweiten Vorsitzenden des Heimatvereins aufnahmen, weil uns zu Ohren gekommen war, dass dieser eine Gedenkfeier plant, wussten die meisten von uns zugegebenermaßen noch gar nicht so richtig, wie das Leben von Helene Schmittmann-Wahlen und ihrem Mann außerhalb von Köln und ihrer Südstadt-Villa ausgesehen hatte. Doch dies sollte sich schnell ändern.
Bernd Pohl und Theo Hilger luden uns zugleich nach Flehe ein, um uns zu zeigen, wo das zweite Haus der Schmittmanns, auch „Villa Rheinblick“ oder „Villa Schmittmann“ genannt, gestanden hat, welche Wege Herr Schmittmann mit seinem Hund zum Dorfladen spaziert ist, welche Kirche sie besucht haben. Auf den Fußspuren der Familie Schmittmann berichteten Bernd und Theo uns von Aussagen verschiedener Fleher*innen, die das Ehepaar erlebt hatten und von Herr Schmittmann, der schon früh zu Diskussionen über die gefährlichen politischen Entwicklungen der 30er Jahre aufrief. Für uns alle war klar: wir wollen Benedikt Schmittmann gedenken, sein Leben feiern und die Geschichte dieser Familie mit den Menschen teilen. So begann in einem Volmerswerther Café bei Kaffee und Kuchen die Planung unserer Zusammenarbeit für die Gedenkfeier zum 80. Todestag Benedikt Schmittmanns am 13. September.
Bei einem Treffen sollte es nicht bleiben. Der Heimatverein plante, auf dem ehemaligen Gelände der „Villa Schmittmann“ einen Gedenkstein mit Gedenktafel zu errichten, welche auch vorbeispazierenden Passant*innen Auskunft über Prof. Schmittmann geben sollte. So besuchten Lukas, Lea, Julia und Theo Becker von der Stiftung im Juli gemeinsam mit Bernd und Theo den Steinmetz Christian Bosch, der den groben Naturstein zu einem eindrucksvollen Gedenkstein verarbeitete. Wir lernten Volmerswerth und Flehe noch weiter kennen, planten den musikalischen Einsatz der Schmitties bei der Feier und tauschten uns mit dem Heimatverein aus. Ein weiteres Mal besuchten Theo und Bernd uns dann in der Südstadt, um die zweite Villa der Schmittmanns einmal kennenzulernen und weiter zu planen.
Die Rheinische Post berichtete: hier.
Am Freitag, den 13. September 2019 war es dann endlich soweit. Mit Familie Hiertz, einem Cello, einer Ukulele und der Hälfte der Schmitties im Gepäck ging es nach Flehe, um bei den Vorbereitungen und schließlich bei der Feier selbst dabei zu sein.
Bei Sonnenschein und direkt am Rhein leitete das Volmerswerther Blasorchester die Feier musikalisch ein. Während einige von uns beim Getränke verteilen und spülen aktiv waren und so manch eine*r seine kellnerischen Fähigkeiten neu entdeckte, begrüßten Theo und Bernd die fast zweihundert Gäste, unter denen auch die ein oder anderen (ehemaligen) Bewohner*innen und Vorstandsmitglieder zu zählen waren, ebenso wie die Bürger*innen Volmerswerths und Flehes, aber auch zufällig vorbeifahrende Radfahrer*innen. Nach den Begrüßungsworten des I. Bezirksbürgermeisters sorgten nun unsere musikalischen Schmitties für eine besondere, schöne und hoffnungsvolle Atmosphäre:
Lina, Anna und Max gaben „No“ von Bukahara zum Besten. Seht selbst mit einem Klick auf den folgenden Link:
Es folgten Ansprachen von Michael Schmittmann, dem Sprecher der Familie, weitere musikalische Beiträge und ein kleiner aufgeführter Dialog über den Menschen Benedikt Schmittmann. Der Gedenkstein, der den „Benedikt-Schmittmann-Platz“ vervollständigt, wurde entfühlt und schließlich eingesegnet.
Nach dem offiziellen Teil der Veranstaltung gab es noch reichlich Alt-Bier (und einige von uns waren erschrocken, wie gut Düsseldorfer Bier doch schmecken kann ;-)), Häppchen, gute und interessante Gespräche mit den Gästen und Teilnehmenden. Ein gelungener, eindrucksvoller, berührender Todestag ging zu ende und wir freuen uns, den Spuren der Familie Schmittmann näher gekommen zu sein und mit dem Bürger- und Heimatvereien Volmerswerth zusammengefunden zu haben. Vielen Dank an Bernd und Theo für die tolle Zusammenarbeit! Wir freuen uns, wenn wir mal wieder bei euch (oder ihr bei uns) vorbeischaut.
PS.: An alle, die sich gerne noch näher einlesen möchten: Es gibt ein kleines Gedenkheft, welches die Einweihung des Denkmals, die Entstehungsgeschichte und einige Reden abgedruckt hat. Bei Interesse können wir oder der BHV es euch sicher zukommen lassen.
PPS.: Danke Leon für die tollen Fotos!